Inhalt
- 1 Was ist ein Führungsstil?
- 2 Die wichtigsten Führungsstile im Überblick
- 2.1 Autoritärer Führungsstil: Konsequente Kontrolle
- 2.2 Patriarchalischer Führungsstil: Fürsorgliche Autorität
- 2.3 Kooperativer Führungsstil: Gemeinsam zum Ziel
- 2.4 Demokratischer Führungsstil: Entscheidungen im Team
- 2.5 Laissez-faire Führungsstil: Freiraum für Eigeninitiative
- 2.6 Situativer Führungsstil: Flexibel auf Situationen reagieren
- 3 Führungsstile nach Kurt Lewin: Drei Ansätze
- 4 Dr. Fredmund Malik: Richtiges und gutes Management
- 5 Welcher Führungsstil passt zu Ihnen?
- 6 Schmäh EKS-Management unterstützt Sie als Führungskraft
Was ist ein Führungsstil?
Ein Führungsstil beschreibt die Art und Weise, wie eine Führungskraft mit ihren Mitarbeitern umgeht und Entscheidungen trifft. Er bestimmt, wie Aufgaben verteilt werden, wie die Kommunikation abläuft und wie Motivation gefördert wird. Jeder Führungsstil hat seine Vor- und Nachteile und kein Stil ist universell «der Beste». Vielmehr sollte der Stil an die jeweilige Situation, das Team und die Unternehmensziele angepasst werden.
Die wichtigsten Führungsstile im Überblick
Autoritärer Führungsstil: Konsequente Kontrolle
Der autoritäre Führungsstil ist wohl einer der bekanntesten. Hier trifft die Führungskraft die Entscheidungen allein und erwartet von den Mitarbeitern, dass sie diese umsetzen. Dieser Ansatz kann in Krisenzeiten von Vorteil sein, wenn schnelle Entscheidungen erforderlich sind. Ein Beispiel hierfür wäre das Krisenmanagement in einem Produktionsbetrieb, in dem sofortige Handlungsanweisungen notwendig sind, um Störungen zu beheben.
Vorteile: Schnelle Entscheidungsfindung, klare Struktur.
Nachteile: Geringer Handlungsspielraum der Mitarbeiter, Gefahr der Demotivation.
Patriarchalischer Führungsstil: Fürsorgliche Autorität
Der patriarchalische Führungsstil ähnelt dem autoritären Führungsstil, jedoch mit einer stärkeren Betonung der Fürsorge für die Mitarbeiter. Die Führungskraft trifft zwar die Entscheidungen allein, sieht sich aber auch in einer schützenden und unterstützenden Rolle gegenüber den Mitarbeitern. Der patriarchalische Stil ist häufig in traditionellen Familienunternehmen anzutreffen, in denen die Führungskraft nicht nur das Wohl des Unternehmens, sondern auch das der Mitarbeiter im Auge hat.
Ein Beispiel hierfür ist ein mittelständisches Unternehmen, in dem die Führungskraft nicht nur klare Anweisungen gibt, sondern sich auch persönlich um das Wohlergehen der Mitarbeiter kümmert, z.B. durch familiäre Unterstützung oder individuelle Förderung.
Vorteile: Mitarbeiter fühlen sich gut aufgehoben, klare Strukturen kombiniert mit persönlicher Fürsorge.
Nachteile: Wenig Mitspracherecht der Mitarbeiter, Gefahr der Überfürsorglichkeit.
Kooperativer Führungsstil: Gemeinsam zum Ziel
Beim kooperativen Führungsstil werden die Mitarbeiter aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, wodurch die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter gestärkt werden können. Dieser Stil eignet sich besonders für Teams, die kreativ arbeiten und Ideen entwickeln müssen. Beispiele hierfür sind die Entwicklung einer neuen Marketingkampagne oder das gemeinsame Festlegen von Mitarbeiterzielen. Dabei kann jeder seine Erfahrung und Meinung einbringen.
Vorteile: Hohe Motivation, gute Arbeitsatmosphäre, kreative Lösungen.
Nachteile: Längere Entscheidungsprozesse, bei dringenden Aufgaben möglicherweise ineffizient.
Demokratischer Führungsstil: Entscheidungen im Team
Der demokratische Führungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass Entscheidungen im Team getroffen werden. Die Führungskraft moderiert den Entscheidungsprozess und sorgt dafür, dass alle Stimmen gehört werden. Dies fördert das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter und sorgt für eine hohe Identifikation mit den getroffenen Entscheidungen. Ein Beispiel wäre eine Teamsitzung, in der alle Mitarbeiter Vorschläge zur Optimierung eines Arbeitsprozesses einbringen können und gemeinsam die beste Lösung ausgewählt wird.
Vorteile: Hohe Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter, fördert Kreativität und Teamgeist.
Nachteile: Zeitintensive Entscheidungsfindung, Gefahr endloser Diskussionen.
Laissez-faire Führungsstil: Freiraum für Eigeninitiative
Der Laissez-faire-Stil setzt auf maximale Eigenverantwortung der Mitarbeiter. Die Führungskraft gibt lediglich die Rahmenbedingungen vor und greift nur ein, wenn es unbedingt notwendig ist. Er eignet sich besonders für hochqualifizierte Teams, die eigenverantwortlich arbeiten können, wie z.B. in der Forschung und Entwicklung. Dieser Führungsstil ähnelt den Organisationsstrukturen in Unternehmen mit flachen oder gar keinen Hierarchien, wie sie häufig in Start-ups oder modernen Technologieunternehmen anzutreffen sind. In solchen Unternehmen wird auf Eigenverantwortung und die Förderung von Innovationskraft gesetzt, wodurch die Mitarbeiter ihre Potenziale frei entfalten können.
Vorteile: Viel Raum für Kreativität und Eigeninitiative, hohe Flexibilität.
Nachteile: Mangelnde Kontrolle, Gefahr der Ineffizienz.
Situativer Führungsstil: Flexibel auf Situationen reagieren
Der situative Führungsstil kombiniert Elemente verschiedener Führungsstile. Je nach Situation entscheidet die Führungskraft, welcher Ansatz am besten geeignet ist. In einer Krisensituation kann beispielsweise autoritär gehandelt werden, während in der Produktentwicklung ein kooperativer Ansatz sinnvoll ist. Diese Flexibilität ist besonders in dynamischen Umfeldern hilfreich, in denen sich Anforderungen schnell ändern können.
Vorteile: Anpassungsfähigkeit, situationsgerechte Entscheidungen.
Nachteile: Erfordert viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen.
Führungsstile nach Kurt Lewin: Drei Ansätze
Der Sozialpsychologe Kurt Lewin identifizierte drei grundlegende Führungsstile: den autoritären, den demokratischen und den Laissez-faire-Führungsstil. Diese Einteilung dient als Grundlage für viele moderne Ansätze der Führungsforschung.
Lewins Studien haben gezeigt, dass der autoritäre Stil zu schnellen Entscheidungen führt, aber die Kreativität einschränken kann, während der demokratische Führungsstil zu mehr Zufriedenheit und Zusammenarbeit führt. Der Laissez-faire-Stil bietet viel Freiraum, birgt aber die Gefahr mangelnder Struktur. Lewins Modell zeigt, wie wichtig es ist, den Führungsstil an die jeweilige Gruppe und Situation anzupassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Dr. Fredmund Malik: Richtiges und gutes Management
Für den renommierten Managementexperten Malik liegt der Schlüssel zum Führungserfolg hauptsächlich darin, dass die Führungskraft wirksam ist. Zudem geht es ihm nicht darum, welcher Führungsstil per se der beste ist, sondern um die Fähigkeiten und Methoden, die eine Führungskraft im Alltag erfolgreich machen.
Malik betont, dass „richtiges Management“ vor allem darin besteht, sich auf die notwendigen Führungsaufgaben zu konzentrieren und dabei den Mitarbeitern Orientierung und klare Ziele zu geben. Gute Führung muss sowohl die Leistungsfähigkeit der Organisation sicherstellen als auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter im Blick haben.
Für Malik ist Führung ein erlernbares Handwerk (Beruf), das sich durch Systematik, Disziplin und Verantwortung auszeichnet. Unternehmen und Manager, die auf diese Art der Führung setzen, sind in der Lage, Stabilität zu schaffen und gleichzeitig flexibel auf Veränderungen zu reagieren.
Welcher Führungsstil passt zu Ihnen?
Es gibt keinen Führungsstil, der in jeder Situation perfekt ist. Vielmehr kommt es darauf an, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und den Stil anzuwenden, der den Anforderungen des Unternehmens und des Teams am besten entspricht. Ein guter Führungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass er flexibel an die Bedürfnisse des Unternehmens und der Mitarbeiter angepasst werden kann.
Darüber hinaus zeichnet sich eine gute Führungskraft auch dadurch aus, dass sie ihre Aufgabe als Beruf mit Anspruch zur Professionalität wahrnimmt. Damit rückt die Professionalität ins Zentrum, um nochmals Malik zu zitieren.
Schmäh EKS-Management unterstützt Sie als Führungskraft
Leadership ist kein starres Konzept. Sie erfordert ständige Anpassung und Lernbereitschaft. Je nach Team, Aufgabe und Situation kann ein anderer Ansatz und Vorgehen erfolgreicher sein. Der situative Führungsstil bietet oft den besten Rahmen, um flexibel zu agieren und das Beste aus Ihrem Team herauszuholen. Ausserdem ist Führung ein Beruf, der gelernt sein will.
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihren Führungsstil verbessern und gezielt das Unternehmenswachstum beschleunigen können, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir beraten Sie individuell und begleiten Sie und Ihr Team auf dem Weg zum Erfolg.